Roggen-Dinkel-Mischbrot: Weizenfrei backen ist so einfach!
Ich habe mich getraut und Sauerteig selbst angesetzt. Zuerst einen Roggensauerteig, der wirklich dankbar ist und auch anfängliche Unregelmäßigkeiten gut übersteht und nach kurzer Zeit schon sehr aktiv ist. Ich wirklich nur jedem empfehlen, einen Sauerteig anzusetzen, es ist einfach und geht schnell und ein Sauerteig ist schon ein bisschen wie ein Kind oder Haustier, bei dem man jeden gespannt darauf schaut, wie es ihm geht, wie er sich entwickelt und sich einfach nur über ihn freut, dass er da ist. Es geht wirklich einfach, deshalb habe ich nach dem ersten Erfolg mit dem Roggensauerteig auch noch einen Weizen- und einen Dinkelsauerteig angesetzt. Allerdings je mit Vollkornmehl, den mit normalem Mehl ist es nix geworden. Auf den zweiten Anlauf hat es dann auch geklappt und ich habe zwei sehr aktive Sauerteige am Start.
Ich habe schon mal Sauerteig selbst angesetzt und verschiedene Brote gebacken. Allerdings meist nach englischen Rezepten, die waren sehr gut (Weißbrot, englisches Toastbrot, Roggenbrot und Kürbiskernbrot oder auch Sonnenblumenkernbrötchen), aber ich wollte mal ein paar Klassiker ausprobieren, die weniger gewürzt sind. Nun habe ich mir ein Backbuch von einem DER deutschen Hobbybäcker bestellt und konnte es kaum erwarten bis der Roggensauerteig einsatzfähig war. Mein Ziel: Roggen-Dinkelmischbrot nach einem Rezept von Ketex, dem Hobbybrotbäcker aka Gerhard Kellner aus seinem Kochbuch „Rustikale Brote aus deutschen Landen“ aus dem Bassermann Verlag*.
Das braucht ihr für das Roggen-Dinkel-Mischbrot:
Zubereitungszeit: 1 Stunde plus 17 1/2 Stunden Gärzeit, 45 Minuten Backzeit
Für den Sauerteig:
- 180 g Roggenmehl 1370
- 180 g Wasser
- 18 g Roggenanstellgut (Das ist einT eil des angesetzten Sauerteigs aus dem Kühlschrank)
Alle Zutaten miteinander verrühren bis keine Klümpchen mehr zu sehen sind. Den Sauerteig dann in einer kleinen Schüssel mit Klarsichtfolie abdecken und bei Zimmertemperatur (gern auch wärmer, zwischen 24 und 26 Grad Celsius) 16 Stunden ruhen lassen.
Für den Vorteig:
- 150 g Dinkelmehl
- 150 g Wasser
- 1,5 g frische Hefe
Alle Zutaten solange in einer Schüssel verrühren bis keine Klümpchen mehr zu sehen sind. Die Schüssel mit Klarsichtfolie abdecken und erst 2 Stunden bei Zimmertemperatur, dann 16 Stunden im Kühlschrank gären lassen.
Für den Hauptteig:
- Sauerteig
- Vorteig
- 165 g Roggenmehl 1370
- 190 g Dinkelmehl 630
- 100 g Wasser
- 14 g Salz
- 8 g Frischhefe
Kneten, kneten, kneten!
Und jetzt kommt die Herausforderung für alle, die keine Küchenmaschine zum Kneten von Brotteigen besitzen: Ärmel hoch krempeln und kneten! In der Küchenmaschine ist das in 7 Minuten erledigt, per Hand dauert es mindestens doppelt so lange, schnellstes 10 Minuten.. Den Teig dann mit Klarsichtfolie abdecken und bei Zimmertemperatur ruhen lassen. Den Teig dann zu einer Kugel formen und in einem gut (und ich meine wirklich sehr gut) bemehlten Gärkörbchen* mit Klarsichtfolie abdecken und im Ofen ) nur bei eingeschalteter Ofenlampe, also bei 30-32 Grad Celsius) gären lassen.
Jetzt wird gebacken!
Das Brot dann aus dem Ofen nehmen und den Ofen auf 250 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Ein Backlblech mit Backpapier auslegen und den Teigling vorsichtig darauf stürzen und auf der 2. Schiene von unten 15 Minuten anbacken, bis die gewünschte Bräune erreicht ist und die Tür kurz öffnen, damit der Dampf entweichen kann. Danach die Hitze auf 180 Grad reduzieren und 40 Minuten fertig backen. Zwischendurch mit einer Blumenspritze die Backofenwände mit Wasser besprühen. Wer keine Blumenspritze hat, (so wie ich), der stellt ein kleines ofenfestes Schälchen mit Wasser in den Ofen.
Das Brot ist fertig, wenn es hohl klingt, wenn man unten klopft. Am besten das Brot über Nacht auf einem Küchenrost auskühlen lassen und in der Früh mit Butter bestreichen und genießen, dass man sein eigenes Brot gebacken hat.
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