Für Kenner und Liebhaber von feinen Tees ist es fast eine philosophische Frage: Wie trinkst du deinen Tee am liebsten? Der Tee-Konsum der Bundesbürger lag im Jahr 2012 bei knapp 19.000 Tonnen im Jahr (Quelle: Deutscher Teeverband e.V.), im Schnitt trinkt jeder also etwa 27 Liter im Jahr. Rund Dreiviertel davon ist schwarzer Tee, er ist also des Deutschen bevorzugter Tee. Etwa ein Viertel ist Grüner Tee. Lediglich bei Bio-Varianten liegt der Konsum von Schwarzem und Grünem Tee gleichauf. Zu den wichtigsten Exporteuren zählen China, Indien, Kenia, Sri Lanka und Indonesien. Der größte Teil wird über den Einzelhandel und Discounter verkauft (etwa 54 Prozent), nur 18,5 Prozent in Fachgeschäften und 14,4 Prozent in beispielsweise türkischen Lebensmittelläden.
Wer es eilig, wenig Platz oder Equipment hat, greift auf die Beutel-Variante zurück. Das ist verständlich. Echte Fans schwören jedoch auf offene Tees, sogar auf bestimmte Jahrgänge oder Lagen. Sie pflegen eine Tee-Zeremonie und schwören auf die individuelle und hochwertige Zusammensetzung ihrer Tees.
Und eine Auswahl zu treffen, gleicht einer Wissenschaft für sich. Zugegeben, ich war lange Zeit fast leidenschaftslos bei der Wahl meines Heißgetränks. Nicht zu bitter oder herb, kein metallischer oder penetranter Geschmack – das war alles, worauf ich achtete.
Abwarten und Tee trinken – aber wie?
Erst mit den Jahren und dank dem Entdecker- und Pioniergeist meiner Mutter, die sich mit der heilenden und geschmacklichen Vielfalt von Pflanzen beschäftigt, habe ich die Welt des Tees für mich entdeckt. Und ich bin über diese Erweiterung meines geschmacklichen Horizonts sehr glücklich und kann über meine jahrelange Unkenntnis nur kopfschüttelnd lachen!
Nehmen wir ein Beispiel: reiner Zitronengrastee. Er hat ein erfrischendes, leichtes, minziges Aroma und eine hellgoldene Farbe. Der Tee wärmt mehr als jeder andere, denn er ist voll mit natürlichen Entzündungshemmern und er wirkt blutverdünnend. Frauen sollten deshalb während ihrer Tage auf diesen Genuss verzichten.
Ist aber eine Erkältung im Anflug oder plagen verstopfte Poren die Haut, dann ist eine Kanne Zitronengrastee ein exzellenter Helfer! Und: er schmeckt nach Minze, gar nicht nach Zitronengras. Für mich ein absolutes Plus!
Ein weiterer Geheimtipp sind reine Orangenblüten. Er ist meist nur in einigen Kräuter- oder Teefachgeschäften in purer Form erhältlich. Und darauf kommt es an! Mischungen mit einem kleinen Teil Orangenblüten entfalten nicht die gleiche Wirkung, sondern geben nur eine kleine, herbe Note im Aroma.
Geschmacklich ist dieser Tee nicht bei Orangen oder anderen Zitrusfrüchten anzusiedeln. Im Gegenteil, Orangenblütentee ist vollmundig, herb und er hat eine dunkelgoldene Farbe. Neben dem Geschmack ist auch die Wirkung fantastisch! Er wirkt ausgleichend und beruhigend ohne müde zu machen. Vor allem vor oder nach hektischen Tagen ist eine Tasse oder Kanne davon ein exzellenter Helfer, um das innere Gleichgewicht wieder zu finden.
Inzwischen bin ich bei einigen Favoriten gelandet, aber ich habe riesigen Spaß daran neue Sorten zu entdecken und auszuprobieren. Und ich oute mich auch als Roibusch-Teetrinker. Was viele kategorisch ablehnen, ist für mich ein fester Bestandteil meines Morgenrituals. Aber: Über Geschmack lässt sich nicht streiten – über Tee schon!
Ein Tipp zum Kräuter- und Tee-Einkauf:
Reinen Orangenblütentee kaufe ich übrigens bei Kräuter Kühne, die deutschlandweit Filialen betreiben, aber auch einen Onlineshop (www.kraeuter-kuehne.de) haben, den ich allerdings noch nicht getestet habe, weil ich beim Kauf von Tee oder Kräuter gern vor Ort daran rieche und mir die Ware anschaue. Aber vielleicht teste ich ihn irgendwann einmal.
Habt ihr Tipps zum Tee-Kauf?
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